Über Roman

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Roman Kroke –Interdisziplinärer Künstler

Der

Wasserweber

Deutscher Künstler mit Wohnsitz in Berlin (DE) und Lyon (FR). Geboren an der friesischen Nordseeküste, zwischen Schafen und Leuchttürmen, dem abwechselnden Ansteigen und Abfallen des Meeres – den Gezeiten –, ein metaphorisches Symbol der Erneuerung.

Lehrbeauftragter an der Universität der Künste Berlin (2015-18), seit 2023 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Gedenkstätte La Maison d'Izieu (FR) und der Arbeitsgruppe Kulturelle Bildung & Erinnerung, koordiniert von der Gedenkstätte Sachsenhausen (DE).

Ehemaliger Rechtsanwalt. Während seines Jurastudiums in Freiburg (DE), Genf (CH) und Berlin (DE): Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Friedrich-Ebert-Stiftung; im Rahmen seiner Arbeit für die UN Sub-Commission on the Promotion and Protection of Human Rights: Veröffentlichung im Bereich der internationalen Menschenrechte.

Romans

Kunstresidenzen

Roman war Teilnehmer des Artist-in-Residence Programms Studio of the 7 Artists in Minsk (Belarus), gefördert vom Goethe-Institut Belarus: TV-Reportage (Interview mit Roman).

Für ein Jahr hatte er sein Atelier unter dem Dach der Nürtingen Grundschule Berlin (DE) – diese experimentelle Kohabitation war Teil eines einjährigen Artist-in-Residence-Programms, koordiniert von der Zürcher Hochschule der Künste/Institut für Kunstpädagogik (CH). Während dieser Zeit leitete Roman auch ein Seminar für seine Studierenden der Universität der Künste Berlin, das in einem kooperativen Workshop zwischen Studierenden und
Grundschulkindern mündete: Bericht.

Kunstresidenz im LA-NON-MAISON (Aix-en-Provence/Frankreich): Bericht

Romans

Kunstgenre

Experimentelles Storytelling | Prozesskunst

Für Roman steht nicht (nur) das Endprodukt seiner Kunst im Mittelpunkt. Der wichtigste Aspekt ist der Prozess seiner Herstellung: das Sammeln, Sortieren, Zusammenstellen, Assoziieren, Strukturieren und darüber hinaus das Initiieren von Aktionen und Prozessen. Der Entstehungsprozess des Werks und seiner Geschichte („Antiform“) ist selbst ein Kunstwerk.

Dementsprechend passt Roman die Form/Antiform seiner Werke jeweils der Geschichten an, die er erzählen möchte. Neben Zeichnungen, Multimedia-Installationen, Readymades und Texten können dies auch partizipative Performances sein, wie Lift to the Ocean Bed, die er während seiner Expedition über den Pazifischen Ozean realisierte (Foto): Mit Hilfe von Wissenschaftler*innen und der Schiffsbesatzung befestigte er seine Leinwand unter dem „Fuß“ des Multicorers, einem wissenschaftlichen Probenahmegerät. Auf diese Weise schickte Roman seine Leinwand über 5000 Meter tief bis auf den Grund des Ozeans. Während der Reise wurden sie von allen Segmenten der pazifischen Wassersäule durchsättigt – und beim Aufsetzen auf dem Ozeanbett „stempelte“ die Leinwand die Tiefseesedimente in ihre Leinenfasern. Die auf diese Weise wurde sie mit sog. Stoffgeschichten
angereichert.

Romans

Interdisziplinärer Ansatz

In seinen Werken verbindet Roman die Kunst mit Wissenschaft, Geschichte, Literatur, Philosophie und Pädagogik. Sie basiert auf einem zirkulären – nicht linearen – Verständnis von Zeit: einer organische Beziehung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Außerdem entwickelt, leitet und koordiniert Roman (internationale) interdisziplinäre Projekte: Ausstellungen, Seminare, Workshops, (Video-)Konferenzen, Lehrerfortbildungen, Publikationen – in Kooperation mit Universitäten, Forschungsinstituten, Stiftungen, Schulen, Gedenkstätten, Gefängnissen, Museen und Fernsehproduktionsfirmen (arte.tv).

Kunst trifft

WISSENSCHAFT

THEMEN: Schutz der Ozeane, Plastikverschmutzung, nachhaltige Entwicklung, Klimawandel, Biodiversität.

PROJEKTPARTNER (Auswahl) – Deutschland: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Alfred-Wegener-Institut – Helmholtz-Zentrum für Polar- und
Meeresforschung, Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung // Frankreich: Universität Bordeaux (Institut für Ökotoxikologie), Ifremer, ÉcoBIM (internationales Netzwerk von Forschern, wirtschaftlichen und kulturellen Akteuren im Bereich der Ökotoxikologie in aquatischen Umgebungen mit einer transatlantischen Achse) // Italien: OCRA Officina Creativa dell'Abitare // Spanien: Espronceda Center for Art & Culture // Serbien: Museum für zeitgenössische Kunst Vojvodina // SAR China: Li Po Chun United World College Hongkong // Philippinen: LAMAVE (Large Marine Vertebrates Research Institute Philippines).

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Kunst trifft

GESCHICHTE

THEMEN: Exil & Migration, Berliner Mauer & Kalter Krieg, Shoah, Völkermord in Ruanda (Tutsi), Widerstandsbewegungen, Hexenverfolgung, Erinnerungskultur.

PROJEKTPARTNER (Auswahl) – Deutschland: Gedenkstätte Berliner Mauer; Checkpoint Charlie Stiftung; Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ); Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz; CIEE (Council on International Educational Exchange); Gedenkstätte Deutscher Widerstand; Staatliche Ballett- und Artistenschule Berlin; Gedenkstätte Denkort Bunker Valentin // Frankreich: Nationales Museum für die Geschichte der Immigration; Musée de Gadagne; Fondation pour la mémoire de la Shoah; Mémorial Maison d'Izieu; Mémorial des Déportés de Murat // Italien: ISGREC (Historisches Institut des Widerstands) // Spanien: EUROM (European Observatory on Memories), MUME – Museu Memorial de l'Exili // Belgien: Universität Gent (Etty Hillesum Reserach Centre), Mediel (TV-Produktionsgesellschaft) // Bosnien-Herzegowina: United World College (UWC) Mostar // Vereinigte Staaten von Amerika: Yeshiva University HSB; The School Without Walls of Washington D.C. // SAR China: Hong Kong Holocaust and Tolerance Center // Belarus: Museum of Jewish Resistance; Goethe-Institut Weißrussland // Tschechische Republik: Gedenkstätte Theresienstadt.

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Kunst trifft

LITERATUR

Die Serie SKETCH & STORY (work in process): Gemeinsam mit seiner poetischen Komplizin Tarantula schreibt Roman fragmentarische Geschichten zu seinen Kohlezeichnungen. Tarantula ist eine historische Olympia-Schreibmaschine, geboren in den 1960er Jahren, in derselben Stadt an der deutschen Nordseeküste wie Roman: Wilhelmshaven.

Das Projekt Die FALTE littéra|time (work in process): Roman erforscht darin die Beziehung zwischen dem Leser und einem literarischen Werk durch einen multimedialen Ansatz: Zeichnungen, Fotos, Videos und Text. „Das Falten einer Buchseite und das Eintauchen in diese Enklave ist mein metaphorischer Ausgangspunkt, um die intime Begegnung mit einem Text als lebendem Organismus zu untersuchen“. Um den Blick auf das metaphorische Potenzial der Falte zu erweitern, schafft Roman Ankerpunkte in anderen Disziplinen: Origami, Biologie (die Brutfalte der Kaiserpinguine, in der sie ihre Eier während der Brutzeit schützen), Architektur, der orientalische Tanz der wirbelnden Derwische, Philosophie (Gilles Deleuze) und die digitale Welt (die Falte als „Reflexionsraum“ für interaktive Datenvisualisierung). Das erste Buch, auf das Roman diesen experimentellen Ansatz anwendet, ist Der Skorpionfisch (1981) des Schweizer Schriftstellers und Reisenden Nicolas Bouvier.

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Kunst trifft

PHILOSOPHIE

Alle Kunstprojekte von Roman sind stark von philosophischen und soziologischen Quellen inspiriert, u. a.: Hartmut Rosa (Resonanz: Eine Soziologie der Weltbeziehung, 2019); Gaston Bachelard (La Poétique de l’éspace, 1957; L’Eau et les rêves. Essai sur l’imagination de la matière, 1942; L’Air et les songes. Essai sur l’imagination du mouvement, 1943); Marshall McLuhan (The Medium is the Massage: An Inventory of Effects, 1967; War and Peace in the Global Village, 1968; Understanding Media: The Extensions of Man; 1964).  

Roman hielt einen Vortrag über den Einfluss der Philosophie auf seine Arbeit im UNESCO-Hauptquartier (Paris/FR) im Rahmen der 17. Internationalen Konferenz über neue philosophische Praktiken – organisiert vom UNESCO-Lehrstuhl Philosophische Praktiken mit Kindern (4-18 Jahre): eine pädagogische Grundlage für den interkulturellen Dialog und sozialen Wandel.

Kunst trifft

PÄDAGOGIK

Roman sieht die Kunst als sozialen Katalysator. Die Erfahrungen, die er bei seinen „persönlichen“ Kunstprojekten macht, dienen ihm daher als
Anstoß, den interdisziplinären Diskurs in anderen Teilen der Gesellschaft zu multiplizieren:

Europaweit entwickelt, leitet und koordiniert er Workshops in Partnerschaft mit Schulen, Universitäten, Stiftungen, wissenschaftlichen Forschungsinstituten, Gedenkstätten und Museen – unter anderem im Rahmen von wissenschaftlichen Kolloquien, Kulturaustauschprogrammen, Erasmus+ Programmen, Studienreisen oder Projektwochen. Ferner hat er Lehrerfortbildungen für die nationalen Bildungsministerien in Frankreich, Deutschland und der Schweiz durchgeführt.

Die Teilnehmer*innen seiner Workshops reichten von Grundschüler*innen bis zu Universitätsprofessor*innen, außerdem: Universitätsstudierende verschiedener Fachrichtungen (visuelle Kommunikation, bildende Kunst, Architektur, Modedesign, Kommunikation in sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhängen, Tanz, Musik, Literatur, ...), Schüler*innen (Sek I und II), Lehrkräfte, Flüchtlinge und Insassen von Hochsicherheitsgefängnissen. Die Konzepte seiner interdisziplinären Kunstwerkstatt wurden mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem eku ZUKUNFTSPREIS 2021 (2.500 €) des
Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft. Mehr dazu im Menu Workshops.

Pädagogisches Portfolio (PDF)